FIT 4 FUN

Es reicht. Es reicht nicht. Könnte knapp werden. Schnell. Gut. Nein. Doch nicht. Vielleicht. Die Regionalbahn kämpft um jede Minute. Besser gesagt ich. Der Bahn ist es eigentlich egal. Ich bange. In der Hoffnung, es könnten noch Minuten gewonnen werden. Noch ist nicht alles verloren. Es gilt ›Halt auf Verlangen‹. Die Bahn hat schon 3 Minuten Verspätung. Mein Anschluss auf die Hauptbahn verkürzt sich soeben auf 1 Minute. Was wenn es nicht reicht? Notgedrungene Pause bei Kaffee u Gipfel? Entschuldigung per SMS. Die Sitzung kann theoretisch ohne mich anfangen. Meine Präsentation später erfolgen. Jede Haltestelle wird eingefordert. Typisch. Umsteigen. 1 Minute. Jetzt aber los! Zum Glück bin ich gut zu Fuß. Kurze Umsteigezeiten zu Gunsten des Kunden. Da fallen 3 Minuten Verspätung schwer ins Gewicht. Machen nervös. Himmel! 3 Minuten! Wer lässt sich aus dem Konzept bringen wegen 3 Minuten? Ich tue es! Hunderte von Pendler ebenso. Denke ich. Täglich. Auch ohne vernachlässigbare Verspätung können die angegebenen Umsteigezeiten kaum eingehalten werden. Schon gar nicht mit Gehbehinderung geschweige mit Kinderwagen. Diese müssen zuweilen noch Umwege in Kauf nehmen. Um Treppen auszuweichen. Die staatliche Bahn lädt zum öffentlichen Fitnessprogramm ein. Erhöhter Adrenalinschub und Bewegungseinlagen gestalten einen aktiven Morgen. Kann ja nur noch besser werden. Verpasster Anschluss, mag der vermeinte Leser bemerken, ist ja nicht so schlimm. Spätestens in 15-20 Minuten die nächste Verbindung besteht. Tja, das mag richtig sein. Bleibt nur zu hoffen, dass ich für diese Variante auch das richtige Streckenabo in der Tasche habe! Das Via heutzutage wichtiger ist als das Von/Nach. Und es gibt unendliche Via um an sein Ziel zu kommen. Je nach Abfahrtszeit. Zonen, Zahlen und Algorithmen mir mein Ticket berechnen. Geschafft. Der Anschlusszug hatte 2 Minuten Verspätung!

29 Gedanken zu “FIT 4 FUN

  1. Der Stress entfällt bei mir ja Gott sei Dank. Keine Verpflichtung mehr rechtzeitig und pünktlich am Arbeitsplatz zu sein oder eine Anschlussverbindung zu schaffen – jedenfalls meistens. Aber ich erinnere mich noch sehr gut an Zeiten als ich unbedingt den ICE erreichen musste – auf einem weit entfernten Bahnsteig und mein RegionalEXPRESS 😉 jedesmal mit 2 bis 3 Minuten Verspätung im Umsteigebahnhof ankam und ich dann mit Köfferchen nur knappe 5 Minuten Zeit hatte wie eine Irre die Treppen runter und auf der anderen Seite wieder hoch zu rennen. Adrenalin pur – sonst hätte das auch mit dem reservierten Sitzplatz nicht mehr geklappt. Ich beneide die Pendler nicht, die sich täglich mit all diesen schrecklich lästigen Dingen herumschlagen müssen. Schönes Wochenende und liebe Grüße ☼Sigrid☼

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  2. ..und ich Atembeschwerden bei der Hetze 😉 Genauso fühle ich mich immer, wenn ein perfekt ausgerechnetes Ticket nicht funktioniert…die App nicht lädt und man „schwimmt“! Liebe Grüße von der, die via nachfühlen kann und regelmässig erlebt;-)

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  3. … 15 bis 20 min Wartezeit für einen verpassten Zug würden mich fetig machen ich bin so ein Pünktlichkeitsfreak und ich Hasses in einer Warteschleife gefangen zu sein… toll beschrieben Nora, darauf einen Roten… ;-D

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  4. Bevor Ihr hier einen reinen Mädelsabend macht…ich trinke gerne einen mit, allerdings nicht grün oder weiss sondern rot…und wenn Ihr lieb(bös) seid bringe ich auch was aus dem arg geschmolzenen Kellervorrat mit…komme mit dem Rad, daher kein Umsteigestress und kann auf dem Weg zu Euch schon mal Probeverkosten….falls den Gesetzeshütern meine …nun ja…sportliche Fahrweise auffällt….erkäre ich das dann mit der Wirkung von rotem Biotraubensaft..da kann doch keiner was dagegen haben 🙂
    Cheers also auch von mir !
    LG Jürgen

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  5. ..da brauchst aber einen grossen Vorrat, denn mit leeren Flaschen ankommen is nich! Man glaubt es kaum. Aber ich hab schon wieder einen Roten daneben stehen. In diesenm Sinne, herzlich willkommen in der Runde! Ich opfere mich nun auf und leiste dir Gesellschaft ;-). Zum Wohl!

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  6. Hallo! Das hast Du echt gut geschrieben! Ich mag solche Geschichten aus dem Leben. Weil man denken kann: Ja, so was habe ich auch schon erlebt… und dann zur Reflektion angeregt wird!

    Nun zu der Eile beim Anschlußzug. Das ist etwas, an was ich mich bei öffentichen Verkehrsmitten erst gewöhnen musste. Genauso an die Zeit, die ich jeden Tag meinem Leben geben muß, um von A nach B zu kommen. Da bleibt nur, sich diese Zeit so angenehm wie möglich zu machen, ja sogar zu genießen. Zum Beispiel mit Geschichten wie dieser… Ohne Stress. Mit schönen Gedanken.Weil sie ja am Ende des Lebens weg ist, diese Transport-Zeit. Das gilt übrigens für jede Zeit. Deshalb möchte ich die Zeit, die ich habe, möglichst schön verbringen… Der kleine Sprint ist dann die kleine Fitness-Minute und besser rechnet man von vorneherein damit, dass es auch nicht klappen könnte, mit dem Anschlußzug. Carpe Diem! Herzliche Grüße, Nessy von den happinessygirls

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